KNRM Rettungsstation mit Rettungsboot Uly

Neben dem Radarturm für die Schiffahrt befindet sich die Rettungsstation der KNRM (Koninklijke Nederlandse Redding Maatschappij). Diese Rettungsstation umfaßt einen geländegängigen UNIMOG für die Strandrettung und ein Küsten-Rettungsboot, dass über eine Zugmaschine und Anhänger zu Wasser gelassen werden kann.

Im Sommer finden im Regelfall an mehreren Abenden ab 19:00 Uhr Präsentationen des Rettungsbootes und des Bootshauses statt.
Weitere Hinweise in niederländisch

Bootshaus Henny van Nievelt

KNRM Gebäude
KNRM Gebäude

Alle Fahrzeuge und die sonstige Ausrüstung wie z.B. die Schutzanzüge der Besatzungen sind im Bootshaus neben dem Radarturm untergebracht.
An den Garagentoren ist gut zu erkennen, welches Fahrzeug jeweils dahinter untergebracht ist.

Rettungsboot Uly

Uly bei Bergungsübung
Uly bei Bergungsübung
Das Rettungsboot Uly aus dem Jahr 2003 gehört zur Valentijn 2000 Klasse. Bei der Entwicklung dieser Klasse wurde auf Manövrierfähigkeit, geringen Tiefgang und Geschwindigkeit besonders geachtet. Innerhalb weniger Minuten können die Boote am Strand zu Wasser gelassen werden und dann die Hilfeleistung übernehmen. Dies klingt zwar aufwendig, trotzdem können sie schneller am Ziel sein, als weiter entfernte Rettungsschiffe.

Die Valentijn Klasse verfügt nicht über klassische Schiffsschrauben, sondern über einen Wasserjet Antrieb vergleichbar einem Jetski, damit sie auch in flachen Gewässern eingesetzt werden kann. Der Wasserjet Antrieb sorgt dafür, dass das Schiff auch bei langsamer Geschwindigkeit äußerst manövrierfähig ist.

Uly in Fahrt
Uly in Fahrt
Die Valentijn Klasse ist für die Küstenrettung ausgelegt, jedoch nicht 100% allwettertauglich, da sie zu Wasser gelassen werden muss. Die nächsten großen allwettertauglichen Schiffe liegen in den Nachbarstandorten. Dies ist im Norden die Koopmansdank auf Neeltje Jans und im Süden die Zeemanshoop in Breskens, beide aus der Arie Visser Klasse.

Technische Daten der Uly

  • Länge: 11,00 Meter
  • Breite: 4,10 Meter
  • Tiefgang: 0,75 Meter
  • Gewicht: 10 Tonnen
  • Geschwindigkeit: 35 Knoten
  • Einsatzradius: 6 Stunden volle Kraft
  • Rettungsaufnahme: 50 Personen
  • Treibstoffvorrat: 1270 l
  • Motoren: 2* 450 PS Volvo Penta Diesel
  • Antrieb: 2 Hamilton HM322 Wasserjet

Uly bei Bergungsübung im Sommer 2007

Uly Bergungsübung (1) Uly Bergungsübung (2) Uly Bergungsübung (3) Uly Bergungsübung (4) Uly Bergungsübung (5) Uly Bergungsübung (6)

Zugmaschine und Bootsanhänger

Transporter Uly
Transporter Uly
Die Zugmachine hat eine Sonderausstattung, die für den Einsatz im Wasser speziell geeignet ist. Dies sind z.B. besondere Lufteinlässe. Sie verfügt über 300 PS Motor mit einem 10-Gang Getriebe. Bei der Zugmaschine und dem Anhänger sind statt der Räder Gummiketten im Einsatz, damit das Fahrzeug auf dem Strand und im flachen Wasser einsatzfähig ist. Der Anhänger verfügt über 4 hydraulische Hebeeinrichtungen, mit denen das Boot gehoben und abgesengt werden kann.
Uly auf Anhänger
Uly auf Anhänger
Das Boot ist immer mit dem Bug nach hinten auf dem Anhänger, damit es sofort einsatzfähig ist, wenn der Anhänger rückwärts ins Meer gefahren wird. Bei der Aufnahme nach einem Einsatz wird das Boot mit dem Bug voran auf den Strand aufgesetzt und mit dem Hebeanhänger wird es dann umgesetzt und vom Heck her aufgenommen.

Rettungsboot Uly wird zu Wasser gelassen

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Unimog

KNRM Unimog Westkapelle
KNRM Unimog Westkapelle
Neben dem Boot und seinen Transportfahrzeugen gibt es noch einen geländegängigen Unimog LKW im Gerätehaus. Der LKW wurde früher für den Transport einer Leinenwurfanlage eingesetzt. Heute wird er zur Hilfeleistung auf dem Strand eingesetzt und verfügt aus diesem Grund auch über einen Erste-Hilfe- und einen Sauerstoff-Koffer. Der LKW wird für den Transport von Verletzten vom Unfallort am Strand bis zum Übergabgepunkt an den Rettungswagen eingesetzt. Die Rettungswagen können nur bis zu den Dünenübergängen fahren.

Weiterführende Hinweise in niederländisch:

Walcheren: 

Kommentare

Schade eigentlich! Ich kann mich noch an jene Zeit erinnern, da anstelle dieses großen Gebäudes und des äußerst unattraktiven Nachrichtenturmes ein kleines Häuschen stand, mit einem Rettungsboot drin, welches über Schienen im Notfall zu Wasser gelassen wurde.
Und daneben stand ein kleiner, feiner rot-weißer Leuchtturm. Das hatte was, und jedesmal, wenn ich da stand, wußte ich ein weiteres mal, daß ich in Westkapelle angekommen war.
Ich verstehe natürlich die Neuerungen, die gewiß notwendig waren, aber dennoch, früher wars schöner.
Schade eigentlich!
Gruß - M.L.